Montag, Juli 17, 2006

Die Beschreibung der Mutter-Frau


Die Mutter-Frau hält es mit dem Vater-Mann aus. Schon viele Jahre. Das hat keine andere …-Frau geschafft. Manche sagen, eigentlich ist das auch gar nicht möglich. Sie beweist das Gegenteil.

Mutter-Frau geht alle Aufgaben so an, als sei es die wichtigste Aufgabe überhaupt. Wichtiger als alles andere. In diesem Moment. Im nächsten Moment, wenn nötig, ist die nächste Aufgabe die Wichtigste. Das Aufgehen im Augenblick, das Hingeben an das was getan wird ist ein Aspekt, des Wesens der Mutter-Frau, der es ihr möglich macht auch mit dem Vater-Mann, dem Tochter-Kind und dem Sohn-Kind in Harmonie zu leben. Auch wenn alle, außer dem Vater-Mann immer Aufräumen sollen. Aber das hatten wir ja schon.

Mutter-Frau verbindet die Menschen in dieser Familie und macht sie dadurch zur Menschen-Familie. Diese Geschichte würde gar nicht geschrieben sein, wenn Mutter-Frau nicht so wäre. Was für eine Vorstellung!

Vater-Mann kriegt so viel von dem Leben der Mutter-Frau mit dem Tochter-Kind und dem Sohn-Kind nicht mit. Nur den Teil, der sich abspielt, wenn der Abend naht oder der Teil des Wochenendes, an dem der Vater-Mann zu Hause ist. Vieles spielt sich im Stillen ab. Dennoch tauscht es sich aus, findet die Gemeinsamkeit und stärkt den anderen.

Mutter-Frau sabbert! "Tu ich nicht!". "Tust Du doch, stimmt das Tochter-Kind?". "Ja, liebster Herr Vater.". "Ha, siehst Du?!"

Frau Mutter küsst nämlich die anderen Familienmitglieder zur Begrüßung und zum Abschied. Immer wenn sie den Vater-Mann geküsst hat, kommt es zu einer Szene, ähnlich der obigen. "Du sabberst.“ Das weitere kann im vorangehenden Absatz nachgelesen werden.

Du willst jetzt wissen, ob ihre Küsse wirklich feucht sind; Mutter-Frau also wirklich sabbert?

Virtuell schon! Muss so sein, sonst wäre es ja schon wieder gelogen, wenn Vater-Mann sagte: "Du sabberst". Und dass Vater-Mann nicht lügt, versteht sich wohl von selbst.

Mutter-Frau ist Buddhistin. Was das ist? Wenn man es sich einfach machen will, wird gesagt, Buddhismus ist eine Religion. Das ist richtig und es ist falsch. Wieso? Weil fast alle Religionen suchen den Gott außerhalb von sich. Im Buddhismus sucht man den Gott in sich selbst. Bei den meisten Religionen gibt es andere die Verantwortlich sind, für sich selbst und für den jeweiligen Zustand, in dem man sich befindet. Im Buddhismus ist man allein für sich Verantwortlich. Um das wirklich leben zu können, ist ein ständiges sich selbst daran erinnern wichtig. Wie leicht macht man andere oder "gewisse" Umstände für etwas verantwortlich? Das ist leichter und einfacher, Selbstverantwortung macht zwar frei, wer will denn schon wirklich frei sein? Frei sein ist permanente Arbeit. Verantwortung abgeben ist bequem.

Mutter-Frau kann nicht verstanden werden wenn du nicht weißt, dass Buddhismus für sie sehr wichtig ist. Mutter-Frau ist Religiös und auch wieder nicht. Die Definition ist wichtig. Wie kann es Religion sein, wenn es keinen Gott außerhalb gibt? Ja, wie? Das ist eine sehr interessante Frage. Die hier jedoch nicht beantwortet wird.

Also ist sie immer lieb und würde nie etwas Gewalttätiges gutheißen. Mit einer Ausnahme. Mutter-Frau ist ein Krimi-Fan. Egal ob Buch, egal ob Film Mutter-Frau schaut sich die Krimis an. Mit den ganzen Toten und den so verschiedenen Kommissaren. Manche findet sie gut, andere schaut sie sich "trotzdem" an. Abgründe tun sich da auf. Weltbilder werden zu neuen Bildern verschmolzen und Indizien und wilde Spekulationen bilden ein Geflecht, das es zu durchdringen gilt. Am Ende gewinnt entweder das Gute (in den Serien meist), oder auch mal nicht. Darauf kommt es aber eigentlich nicht an. In dieser Welt zu leben und sich sowie die eigene Wahrnehmung nicht zu beschränken, offen zu sein und nicht dogmatisch, das schöne und gute anzustreben und doch zu wissen, es gibt auch die andere, dunkle Seite der Seele, das macht die Mutter-Frau aus.

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