Dienstag, Juli 25, 2006

Weiter geht es mit Omi-Frau

(Das Bild kommt ein wenig später. Ist noch nicht fertig.)


Omi-Frau ist Skorpion. Von Skorpionen sagt man ja, sie werden oft in den Rücken geschossen. Dabei sind Skorpione gar nicht böse oder unfreundlich. Sie sind meist nur ein klein wenig... ungeduldig. Ja, das ist es. Es ist doch völlig klar, wie es richtig ist und wie gemacht werden muss. Warum brauchen diese Leute denn immer so lange, bis sie etwas kapieren, oder schlimmer noch… sie wissen wie es richtig ist und machen es trotzdem nicht richtig. Dann kann sie es ja gleich selbst machen. Da braucht sie dann keinen anderen für. Omi-Frau ist anspruchsvoll. Da sie weiß, wie etwas zu sein hat, wie es richtig ist, mit dem ungebremsten Hang zur Perfektion, können normale Menschen und Leute nicht immer mithalten. Immer gibt sie ihr Bestes. Erwartet dies aus innerster Überzeugung heraus auch von anderen. Was ja auch in Ordnung ist. Oder? Es kann wohl keiner etwas Schlechtes darin finden seine Aufgabe mit der größtmöglichen Präzision zu erfüllen. Daran kann man wohl nur wachsen.

Wie gesagt, sie ist ein bisschen Ungeduldig. Aber diese Ungeduld und auch die manchmal etwas schroffe Art mitzuteilen, dass doch jetzt endlich mal was gemacht werden sollte, stellen so was wie einen Schutzpanzer dar. Einen Schutzpanzer, der ein sehr empfindsames und (genau das ist es) sehr leicht zu verletzendes Wesen umschließt. Nimm dir alles zu Herzen, versuche jeden zu leiten und zu fördern, dann du wirst sehr schnell merken, dass Liebe nicht mit Liebe vergolten wird. Bist du dann ungeschützt, wirst du daran zerbrechen. Es muss einem Mantel geben. Einen Schutz. Es muss ein Refugium geben, wo wieder Kraft gefunden werden kann. Wer das nicht versteht, schaut nicht tief genug.

Omi-Frau ist Großzügig. Nicht nur zu den ihren. Zu denen natürlich in geradezu verschwenderischer Weise. Aber auch zu allen anderen. Wobei Großzügigkeit sich auf viele Bereiche erstreckt. Großzügig in der Kraft, die für andere zur Verfügung gestellt wird. Oft bis an die Grenze der eigenen Kraft und darüber hinaus. Kein Ende finden, obwohl es doch jetzt mal genug sein sollte.

Inzwischen schafft sie es auch mehr und mehr, die eigene Ungeduld zu zügeln. Hat gelernt, dass man vieles zwingen kann, aber doch nicht alles. Wenn du mal jemanden brauchst, dann melde dich bei ihr.

Samstag, Juli 22, 2006

Vater-Mann wird beschrieben


Vater-Mann ist einfach toll. Er ist nett, freundlich, hilfsbereit, zurückhaltend, distinguiert und, wer hätte auch jemals den geringsten Zweifel daran gehabt, äußerst Bescheiden.

Fast ließe sich dieser Beschreibung nichts mehr hinzufügen. Der Vollständigkeit halber sollen noch einige Details Erwähnung finden. Vater-Mann mag es, die Familie zusammen ist. Was bedeutet, jeder kann schon machen, was er will, wichtig ist nur das die Mitglieder der Familie in der Wohnung sind und nicht irgendwo anders. Wenn sie woanders sind, wird Vater-Mann immer unruhig. Das ist nicht ganz so schlimm, wie sich das jetzt anhören mag. Vater-Mann trägt seine Unruhe, wenn die abgemachte Zeit für die Heimkehr naht, mit Würde. Selbst dann noch, wenn die Zeit überschritten wurde. Er ist die Ruhe und Selbstbeherrschung in Person. Niemand der ihn nicht sehr gut kennt, schlösse daraus, dass er bedächtig die Wohnung durchmisst und hin und wieder den Zeitmesser konsultiert, dass Vater-Mann auf jemanden wartet. Auch der Umstand, das Vater-Mann in einer elegant schnellen Bewegungsabfolge die Wohnungstüre erreicht sobald es läutet, wird niemandem verraten, dass er vielleicht ein ganz klein wenig unruhig geworden sein könnte.

Manchmal geht Mutter-Frau abends weg. Einfach so. Sie behauptet immer, alles sei schon seit ewigen Zeiten bekannt und angekündigt. Vater-Mann bezweifelt dies hin und wieder. Oft kann er sich gar nicht daran erinnern, dass sie gesagt haben soll, sie sei an diesem oder jenem Tag wieder einmal auf Tour.

Oft entspinnt sich zu diesen Gelegenheiten ein Dialog zwischen Vater-Mann und Mutter-Frau, der auf Seiten von Vater-Mann von einem gewissen Informationsbedürfnis kündet: "Wo gehst Du denn heute wieder hin?". "Zur (hier kommt jetzt ein beliebiger Name, den Vater-Mann oft nicht einmal zuordnen kann)". "Aha, und wie lange bleibst Du heute?". "Ooch, wird nicht so lange dauern. Vielleicht bis (Jetzt folgt eine ungefähre Zeitangabe, die Vater-Mann jedes Mal aufs neue Erblassen lässt)". Vater-Mann ist tolerant, weshalb niemals in dieser Situation von ihm Einwände gegen die Ausgehaktion der Mutter-Frau hören wird. "Nimm bitte Dein Handy mit, falls mal was ist." "Ist gut." "Aber auch anmachen. Das letzte Mal habe ich versucht, dich zu erreichen und es ging nicht." "Ja, ist gut." "Und mach nicht so lang." Das sagt er so ganz nebenbei. Niemand würde diese Äußerung als Gequengel oder gar den Versuch missdeuten, Mutter-Frau dazu zu veranlassen, eventuell früher von diesem regelmäßigen Treffen nach Hause zu kommen. "Tschö", sagt Mutter-Frau. "Ja, tschö", sagt Vater-Mann, "Fahr vorsichtig". Meist fährt Mutter-Frau mit der Straßenbahn oder Tram, wie dieses Gefährt des öffentlichen Nahverkehrs in anderen Teilen dieses Landes genannt wird. Dann ist Mutter-Frau weg. Vater-Mann ist die Ruhe selbst. Siehe obige Beschreibung. Kurz vor der Zeit zu welcher Mutter-Frau meist wieder im trauten Heim eintrifft, greift Vater-Mann auch schon mal zu Telefon und ruft die Mutter-Frau auf ihrem Mobil-Telefon an. Einfach nur so. Nur mal sehen, ob sie noch weit weg ist. Könnte ja sein, dass irgendetwas ist. Vielleicht braucht sie dringend eine Information, oder einen Tipp. Oder so. Wenn dann die Wohnungstüre geöffnet wird, ist Vater-Mann wieder, ganz schnell und gelassen an der selbigen uns schließt ab. Geschafft! Alle sind da. Keiner fehlt. Nichts passiert. Heute.

Der ein oder andere könnte jetzt auf den (völlig falschen) Gedanken verfallen, Vater-Mann wäre vielleicht ein ganz klein bisschen Paranoid. Das ist es ganz und gar nicht. Vater-Mann ist nicht Paranoid, aber er weiß auch, dass man nie sicher sein kann, dass sie nicht hinter einem her sind. Ganz besonders dann, wenn man nicht Paranoid ist.

An dieser Stelle muss jetzt mal in aller Kürze beschrieben werden, wie es dazu kam, dass Vater-Mann jedes Mal, wenn Mutter-Frau abends zu einem Treffen geht, von einer gewissen, wie soll ich sagen, Unruhe erfasst wird.

Das war so: Zu der Zeit, als der Kleine Bruder noch nicht da war, war Vater-Mann mit Tochter-Kind allein Zuhause. Irgendwann war es an der Zeit das Tochter-Kind ins Reich des Schlafes überwechseln sollte und dies auch tat.

Vater-Mann kannte keine Unruhe, wenn ein Mitglied der Familie nicht Zuhause war. Da es ein anstrengender Tag gewesen war, ging auch Vater-Mann schlafen. Normalerweise wurde Vater-Mann in der Nacht schon mal so halbwach, griff neben sich und spürte dann meist, dass Mutter-Frau da war. Und alles war gut. Nicht so in dieser Nacht. "Na ja", dachte er sich, "dann kommt sie eben gleich", dachte es und schlief wieder ein. Das nächste Erwachen war dann so gegen 3 Uhr früh. Hand ausgestreckt. Nichts. "Hmm?!". Mal aufgerichtet, sich umgesehen. Nichts, keine Mutter-Frau. Aufgestanden, in den anderen Räumen nachgesehen. Wieder nichts. Seltsam. Ob sie vielleicht bei den Bekannten für die Nacht geblieben war, weil es vielleicht zu spät geworden war? Zum anrufen war es ja etwas sehr spät. "Na, warte noch ein bisschen". Gegen 4 Uhr früh immer noch nichts. Auch keine Meldung auf dem Anrufbeantworter. "Ich ruf jetzt doch mal an". 4 Uhr Morgens, dass Rufzeichen ertönt im Hörer. Der Anrufbeantworter schaltet sich ein. "Hallo, Vater-Mann hier. Tut mir leid, wenn ich so spät noch anrufe, aber ist Mutter-Frau bei euch geblieben? Wenn ja, gebt mir mal Bescheid.“ Nicht wirklich befriedigend. Wenige Minuten später klingelt das Telefon. "Hallo, wir haben deine Nachricht abgehört, Mutter-Frau ist nicht bei uns. Sie ist gestern Abend, so gegen halb 10 weg". Jetzt begann Vater-Mann sich ernstlich Sorgen zu machen. Polizei und Feuerwehr anrufen, "hat es einen Unfall gegeben?". Das ganze Programm. Raus gehen und sie suchen gehen konnte Vater-Mann auch nicht. Immerhin schlief im Kinderzimmer das Tochter-Kind. Das konnte ja nicht einfach allein gelassen werden. Eine vertrackte Situation… .

Vater-Mann rief bei den Großeltern an. (Die werden später noch vorgestellt. Bei einer schöneren Gelegenheit.) Dort war die Besorgnis nicht ganz so groß. Ein ausgeprägteres Grundvertrauen war vorhanden. "Wenn Du los willst und (jetzt wird es schwierig, denn Mutter-Frau ist ja das Tochter-Kind von Großmutter-Frau) mein Tochter-Kind suchen willst (na, wenn das keine Lösung ist.), dann bring dein Tochter-Kind zu uns". Das hieß jetzt Tochter-Kind aus dem Schlaf reißen, anziehen, erklären, dass Vater-Mann dringend etwas tun muss. Tochter-Kind ist noch nicht richtig wach, halb angezogen, fängt an zu weinen. Sie merkt, dass etwas nicht stimmt. Vater-Mann ist sehr beunruhigt.

Das Telefon klingelt. Klingelt noch mal. Vater-Mann will mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Lässt Tochter-Kind kurz allen (sehr ungern). Rennt zum Telefon: "Hallo, mein Schatz, bist Du jetzt wach?". Mutter-Frau ist am anderen Ende der Leitung. "Mutter-Frau", schreit Vater-Mann in die Sprechmuschel. Erleichterung, aber auch eine ungeheure Spannung brechen durch diese beiden Worte aus Vater-Mann heraus, "wo bist du?"

Es gäbe noch viele Details zu vermelden. Kurz zusammengefasst war folgendes passiert. Mutter-Frau hatte ihren Schlüssel vergessen. "Nicht schlimm", dachte sie, "Vater-Mann" ist ja zu Hause. Aber Vater-Mann schlief. Vater-Mann hörte keine Türklingel. Mutter-Frau klingelte bei einer Nachbarin im Haus gegenüber und verbrachte dort die Nacht. Morgens gegen 6,30 Uhr rief sie dann Vater-Mann an. Der verspürte ob der Erleichterung keine Freude, es tat richtig weh. Das ist doch ein guter Grund ab und zu mal zu fragen, wann man wieder zu Hause ist, Oder?

Die Konsequenzen: Vater-Mann geht erst dann in Bett, wenn alle zu Hause sind. Vater-Mann fragt immer so Sachen wie: "hast du deinen Schlüssel eingesteckt?", "hast du dein Handy mit?", "ist es eingeschaltet".

Kleine Ursache, sehr lang anhaltende und tief greifende Wirkung.

Manchmal ist das Mutter-Frau und auch den Kindern auf die Nerven gegangen. Besonders Mutter-Frau fühlte sich eine ganze Weile lang richtig Kontrolliert und Eingeengt. Später dann hat sie sich in ihr Schicksal ergeben. Sie hat es dann auch eingesehen...

Vater-Mann geht am Wochenende immer spazieren. Allein. In die Stadt. Nicht immer die gleiche Runde, aber immer sehr ähnlich. Das dauert dann ein paar Stunden, dann kommt Vater-Mann zurück, schläft eine oder zwei Stunden.

Irgendwann fing dann Mutter-Frau an, Vater-Mann zum Abschied zu befragen: "Wo gehst du hin?, Wann kommst du wieder?, und so weiter". Vater-Mann hat sie schon sehr merkwürdig angesehen. Was war denn mit der Mutter-Frau auf einmal los? "Was willst denn Du?". "Wieso? Wissen will ich es halt."

Vieles mehr ließe sich noch erzählen. Vieles wird noch erzählt werden. An der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit. Die Hauptpersonen der Menschen-Familie sind vorgestellt.

Montag, Juli 17, 2006

Die Beschreibung der Mutter-Frau


Die Mutter-Frau hält es mit dem Vater-Mann aus. Schon viele Jahre. Das hat keine andere …-Frau geschafft. Manche sagen, eigentlich ist das auch gar nicht möglich. Sie beweist das Gegenteil.

Mutter-Frau geht alle Aufgaben so an, als sei es die wichtigste Aufgabe überhaupt. Wichtiger als alles andere. In diesem Moment. Im nächsten Moment, wenn nötig, ist die nächste Aufgabe die Wichtigste. Das Aufgehen im Augenblick, das Hingeben an das was getan wird ist ein Aspekt, des Wesens der Mutter-Frau, der es ihr möglich macht auch mit dem Vater-Mann, dem Tochter-Kind und dem Sohn-Kind in Harmonie zu leben. Auch wenn alle, außer dem Vater-Mann immer Aufräumen sollen. Aber das hatten wir ja schon.

Mutter-Frau verbindet die Menschen in dieser Familie und macht sie dadurch zur Menschen-Familie. Diese Geschichte würde gar nicht geschrieben sein, wenn Mutter-Frau nicht so wäre. Was für eine Vorstellung!

Vater-Mann kriegt so viel von dem Leben der Mutter-Frau mit dem Tochter-Kind und dem Sohn-Kind nicht mit. Nur den Teil, der sich abspielt, wenn der Abend naht oder der Teil des Wochenendes, an dem der Vater-Mann zu Hause ist. Vieles spielt sich im Stillen ab. Dennoch tauscht es sich aus, findet die Gemeinsamkeit und stärkt den anderen.

Mutter-Frau sabbert! "Tu ich nicht!". "Tust Du doch, stimmt das Tochter-Kind?". "Ja, liebster Herr Vater.". "Ha, siehst Du?!"

Frau Mutter küsst nämlich die anderen Familienmitglieder zur Begrüßung und zum Abschied. Immer wenn sie den Vater-Mann geküsst hat, kommt es zu einer Szene, ähnlich der obigen. "Du sabberst.“ Das weitere kann im vorangehenden Absatz nachgelesen werden.

Du willst jetzt wissen, ob ihre Küsse wirklich feucht sind; Mutter-Frau also wirklich sabbert?

Virtuell schon! Muss so sein, sonst wäre es ja schon wieder gelogen, wenn Vater-Mann sagte: "Du sabberst". Und dass Vater-Mann nicht lügt, versteht sich wohl von selbst.

Mutter-Frau ist Buddhistin. Was das ist? Wenn man es sich einfach machen will, wird gesagt, Buddhismus ist eine Religion. Das ist richtig und es ist falsch. Wieso? Weil fast alle Religionen suchen den Gott außerhalb von sich. Im Buddhismus sucht man den Gott in sich selbst. Bei den meisten Religionen gibt es andere die Verantwortlich sind, für sich selbst und für den jeweiligen Zustand, in dem man sich befindet. Im Buddhismus ist man allein für sich Verantwortlich. Um das wirklich leben zu können, ist ein ständiges sich selbst daran erinnern wichtig. Wie leicht macht man andere oder "gewisse" Umstände für etwas verantwortlich? Das ist leichter und einfacher, Selbstverantwortung macht zwar frei, wer will denn schon wirklich frei sein? Frei sein ist permanente Arbeit. Verantwortung abgeben ist bequem.

Mutter-Frau kann nicht verstanden werden wenn du nicht weißt, dass Buddhismus für sie sehr wichtig ist. Mutter-Frau ist Religiös und auch wieder nicht. Die Definition ist wichtig. Wie kann es Religion sein, wenn es keinen Gott außerhalb gibt? Ja, wie? Das ist eine sehr interessante Frage. Die hier jedoch nicht beantwortet wird.

Also ist sie immer lieb und würde nie etwas Gewalttätiges gutheißen. Mit einer Ausnahme. Mutter-Frau ist ein Krimi-Fan. Egal ob Buch, egal ob Film Mutter-Frau schaut sich die Krimis an. Mit den ganzen Toten und den so verschiedenen Kommissaren. Manche findet sie gut, andere schaut sie sich "trotzdem" an. Abgründe tun sich da auf. Weltbilder werden zu neuen Bildern verschmolzen und Indizien und wilde Spekulationen bilden ein Geflecht, das es zu durchdringen gilt. Am Ende gewinnt entweder das Gute (in den Serien meist), oder auch mal nicht. Darauf kommt es aber eigentlich nicht an. In dieser Welt zu leben und sich sowie die eigene Wahrnehmung nicht zu beschränken, offen zu sein und nicht dogmatisch, das schöne und gute anzustreben und doch zu wissen, es gibt auch die andere, dunkle Seite der Seele, das macht die Mutter-Frau aus.

Dienstag, Juli 11, 2006

Weiter geht es mit dem Sohn-Kind


Sohn-Kind, der Kleine-Bruder ist ein Junge. Jungen sind anders. Ganz anders als Mädchen. Das wissen zwar die Kleinen Brüder nicht immer und die Eltern-Menschen müssen das auch erst lernen, aber das ist so und es hat Auswirkungen. Und was für welche. Eine andere Form der Lebendigkeit, der Mitteilungart, des Umgangs. Alles ist anders und auch dies ist schön.

Das Sohn-Kind will gerne Kämpfen. Noch lieber will er gewinnen. Beginnt ein anderer die Oberhand zu gewinnen, werden schnell die Regeln geändert. "Nein, dass gilt nicht! Du darfst mich nicht festhalten. Lass sofort los." Einer von Sohn-Kinds glücklichsten Momenten war es, als er ein Schwert (aus Holz) geschenkt bekam. Endlich nicht mehr hilflos den Monstern, Drachen und den Feinden ausgesetzt zu sein. Wie Herrlich. Wie schön. Wie befreiend.

Sohn-Kind ist auch anders als andere Jungen. Andere Jungen Lieben Peter Pan. Sohn-Kind findet Kapitän Hook toll. Und findest es Gemein, wenn Peter Pan ihn so heimtückisch und hinterhältig besiegt. Sohn-Kind steht auf Seiten des Drachen, wenn der Ritter kommt um die Jungfrau zu befreien. Er ruft dem Monster hilfreiche Tipps zu, wenn die "Helden" kommen um die Menschheit zu erretten. Sohn-Kind ist für Gerechtigkeit. Wenn auch seine eigne und nicht immer die der anderen. Jungen sind anders.

Sohn-Kind baut gerne. Sohn-Kind baut lange, so lange, dass oft keine Zeit bleibt um wieder Aufzuräumen. Aufräumen mag Große-Schwester auch nicht. Darin sind sie sich sehr Ähnlich. Hmm! Vater-Mann liebt Aufräumen auch nicht. Dann ist die einzige, die Aufräumen toll findet wohl die Mutter-Frau? Wenn du sie fragen würdest, sagte sie dir, dass sie sich sehr viel Schöneres vorstellen kann, als Aufzuräumen. Sohn-Kind und Tochter-Kind verstehen auch gar nicht, warum sie dann so darauf versessen ist, dass immer aufgeräumt wird. Vater-Mann unterstützt Mutter-Frau natürlich in ihrem Bemühen, alles in Ordnung zu halten. Besonders weil er weiß, wie undankbar diese Arbeit ist. Nur zugeben, zugeben würde er es nie.

Sohn-Kind liebt es zu knuddeln. Sohn-Kind liebt es, wenn sich Haut an Haut reibt. Sohn-Kind ist manchmal fast nicht zu bremsen, so dass seine Vehemenz den anderen auch mal zuviel wird. Sohn-Kind ist impulsiv und schlau.

Zusammenhänge erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen ist seine stärke. Erklärungen entgegennehmen und selbst die Interpretation anzugehen, die Rätsel zu lösen, seine Profession.

In der Schule ist Sohn-Kind noch nicht. Sohn-Kind geht in den Kindergarten. Sohn-Kind geht gerne in den Kindergarten. Hier hat er Freunde, aber auch Kinder, die er nicht liebt, aber meist akzeptiert.

Sohn-Kind ist eigen bei der Wahl seiner Freunde. Seine Freunde aber hält er bei sich, auch wenn sie wegziehen (dann besuchen sie sich gegenseitig), oder wenn sie in einen anderen Kindergarten gehen. Sohn-Kind, der Kleine-Bruder ist treu und schaut gerne Fernsehen.

Mutter-Frau und Vater-Mann sind inzwischen daran gewöhnt, dass Sohn-Kind am Wochenende so gegen 8 Uhr an der Schlafzimmer Türe erscheint und fragt: "Ist heute Kindergarten?", wenn die Antwort dann: "Nein", ist: "darf ich Fernsehen?", kommt meist von Mutter-Frau und Vater-Mann ein eindeutiges (- von wegen Medienerziehung und so...):"Ja". Die wollen nämlich noch etwas schlafen. Die Arme hochreißend und "Jaaah" rufend, verschwindet er dann aus dem elterlichen Schlafzimmer und schließt die Tür um kurz darauf mit der Fernsteuerung bewaffnet wieder zu erscheinen und zu fragen: "Welcher Knopf ist denn der richtige? Der mit dem Kreis drauf?". Unisono die Erwiderung: "Ja!". Die Null ist nämlich gemeint. Auf der Taste liegt der Sender halt.

Das Sohn-Kind liebt Wasser. Taucht gerne und hat keine Scheu davor Nass zu werden. Noch kann der Kleine Bruder nicht schwimmen, so wie die Große Schwester, die es in einem Urlaub auf einer Insel nahe der afrikanischen Küste in einem Swimming-pool (Schwimmbecken) gelernt hat. Das ist aber nur eine Frage der Zeit. Jungen sind anders. Körperbetonter, verwurzelt mit der Physis. Das sind einige Aspekte des Sohn-Kindes.

Donnerstag, Juli 06, 2006

Fangen wir an mit dem Tochter-Kind


Tochter-Kind ist ein Mädchen. Wer hätte das gedacht? Sie ist schon groß. Deshalb auch das Alias "Große Schwester". Meist hat sie keine Zeit sich mit dem "Kleinen Bruder" zu beschäftigen und wenn, dann komm es immer wieder zu interessanten Dialogen. Später mehr dazu.

Tochter-Kind war schon in frühen Jahren mit der Gabe (dem Fluch) der Ironie geschlagen. Dies führte hin und wieder dazu, dass ihre Art mit anderen Menschen umzugehen, Irritationen und Verwirrung hervorrief. Manche konnten gar nicht damit umgehen... . Daraus sind dann keine dauerhaften Freundschaften entstanden. Andere Freundschaften hingegen scheinen für das Leben geschlossen zu sein.

An den ironischen und manchmal auch ansatzweisen sarkastischen Antworten und Äußerungen hatten Mutter-Frau und Sohn-Kind schon das eine oder andere mal zu knabbern.

Vater-Mann machte das natürlich überhaupt nichts aus! Mutter-Frau behauptet gar, er sei es gewesen, der dem Tochter-Kinde diese Form der Kommunikation indoktriniert hätte.

Darüber hinaus ist das Tochter-Kind, wie alle (na-- nahezu alle) Kinder in diesem Alter, sehr Tierlieb. Was auch dem Kleinen-Bruder entgegen kommt. Nicht nur, dass er sich dazu gesellen darf, wenn mit den Nagern im Käfig, besser noch außerhalb des Käfigs, gespielt wird, nein, ein Teil der Tierliebe wandelt sich in Geschwisterliebe und es entstehen schöne Spiele und ernsthafte Gespräche.

Was zeichnet sie sonst noch aus, die Große-Schwester? Die Kunst des Rezitierens und des Schauspielerns in einer Perfektion, dass das Rezitieren sich von einer "normalen" Gesprächswidergabe nicht mehr unterscheidet. Will sagen: es hört sich nicht aufgesagt an. Es ist echt!

Wenn Du sie mal triffst, versuche sie doch dazu zu überreden den "Barsch" (Na gut, dann eben den Fisch Fasch) von Brecht zu rezitieren. Wer Brecht ist, willst Du wissen? Ein Dichter wäre wohl die korrekte Antwort, aber nicht die Ganze. Die ganze Antwort gehört hier aber nicht rein. Hier geht es schließlich um Tochter-Kind, eine der Heldinnen unserer Geschichte.

Diese Eigenschaften und Fähigkeiten werden vieles von dem was noch kommt, verständlicher und erklärbarer machen. Viele der Erklärungen, viele der Wahrnehmungen, vieles von der Freude die es macht, wenn die Welt einmal von der Menschen-Familie betrachtet wird. Der Blick hinter das scheinbar so Gewöhnliche. Tochter-Kind ist eine Meisterin im Finden von Erklärungen, die, wenn sie einmal offen liegen, als sei es immer schon klar gewesen und hätte nie einen Zweifel gegeben. Warum es vor ihr noch keiner bemerkt hat, ist das eigentliche Rätsel.

Was macht Tochter-Kind in der Schule? Lernen natürlich. Was denn sonst? Und selbstverständlich lernt Tochter-Kind gerne. Besonders liebt sie Mathe(matik). Kunst dagegen... . Ist alles Quatsch. Ich hab' gelogen. Umgegehrt wird ein Schuh draus. Aber mal im Ernst und Grundprinzipiell, was willst Du mit nur einem Schuh? Um richtig laufen zu können brauchst Du mindestens zwei Schuhe. Mal vorausgesetzt, Du hast auch zwei Füße. Bei drei Füßen oder nur einem Fuß, ändert sich natürlich die Zahl der Schuhe, die gebtraucht werden um richtig laufen zu können.

Tochter-Kind findet Mathe nicht wirklich spannend, wenn es auch hin und wieder interessante Vorgänge zu entdecken gilt. Ansonsten ist sie bei der Wiedergabe von Taschenrechner-Ergebnissen, ganz gleich welchen, völlig Schmerzfrei.

Das Erschaffen von Neuem und Schönem ist die Domäne (das Herrschaftsgebiet) von Tochter-Kind. Ihr Königreich ist eine Inspiration für alle denen sie Zugang gewährt in dieses bunte und geheimnisvolle Land.

Die Einleitung

Was machen die denn so? --Dies hier ist eine Episodengeschichte. Keiner kann jetzt sagen was passiert, wie es passiert und vor allem warum. Warum auch nicht? Besser ist es doch, wenn sich alles so entwickelt wie es kommt. Die einzelnen Episoden sind keinerlei Chronologie unterworfen. Heute Gestern Morgen alles folgt aufeinander, ohne einen Anspruch darauf, das Erste oder das Folgende zu sein. Dann bleibt es auch interessant. Hoffen wir doch alle... oder?!

Fangen wir mal an mit der Charakterisierung einiger der Hauptpersonen... Hier noch mal der Hinweis: Alles ist frei Erfunden! Und wenn nicht, musst Du mir erst mal Beweisen, was zuerst da war: meine Geschichte oder die Realität. Wie wir ja alle wissen, hat sich die Wirklichkeit an der Schönheit zu orientieren, demzufolge kann es schon sein, dass einiges "wahr" geworden ist.

Über mich

Mein Bild
Ich bin ein enthusiastischer Misantrop und Agniologe.