Sonntag, Juni 14, 2009

Jetzt ist das Tochter-Kind fast schon volljährig,



jedenfalls sind wir schon mitten in der Zeit, in der es darum geht, mehr und mehr Freiheiten gewähren zu müssen. Das fällt mir nicht immer leicht. Denn das Tochter-Kind ist immer noch mein Kind und ich glaube nicht, dass in absehbarer Zukunft, das Kind-sein für mich aufhört.
Davon will sie gar nichts wissen. Es ist ihr ja schon peinlich, wenn ich Nachts um eins oder um zwei komme und sie abzuholen. Lieber würde sie in der finsteren Nacht bei Regen duch sie dunkle Stadt laufen.
So ganz stimmt das natürlich auch wieder nicht. Wenn es regnet oder friert, ist es dem Tochter-Kind schon ganz recht, wenn ich in der Nacht komme und sie Heimfahre. Aber zugeben würde sie das nie.
Aber das sollte heute eigentlich gar nicht das Thema sein. Thema sollte sein, dass heute die Familie im Kino war um einen Kurzfilm anzusehen, in dem das Tochter-Kind eine Rolle gespielt hat und auch sonst an der Realisierung beteiligt war.
Im Vorfeld konnte das Tochter-Kind gar nicht genug betonen, wie schlecht der Film geworden sei. Die Sprache sei nicht natürlich. Geschminkt seinen die Darsteller auch nicht richtig und überhaupt...
Nun wir ließen uns nicht abschrecken. Die Großeltern natürlich auch nicht. Nur der Kleine Bruder konnte sich nicht so recht für diesen Kinogang begeistern. Er war gerade dabei neue Star-Wars-Fighter und -Stationen mit Legobausteinen zu bauen. Damit wollte er lieber weiter machen, als am Sonntag ins Kino zu gehen und einen Film in dem die Großen-Schwester mitmachte, anzusehen.
Wir erreichten den Veranstaltungsort rechtzeitig. Und das, obwohl das Tochter-Kind erst wenige Stunden vorher nach Hause gekommen war -sie hatte bei einer Freundin übernachtet - und sie noch einen Kuchen backen musste. Alles hat funktioniert. Wie gesagt, wir waren pünktlich. Die Großeltern waren auch schon da.
Was soll ich sagen? Es war alles professionell organisiert. Es gab richtige Filmplakate. Der Film konnte man auf gepressten, nicht gebrannten DVDs erwerben. Die Veranstaltung fand in einem richtigen Kino statt. (Cinenova in Köln Ehrenfeld).
Aber die Veranstaltung begann nicht pünktlich! Und dafür hatten wir uns so beeilt.
Mit kaum einer 1/2 Stunde Verspätung konnten wir dann ins Kino gehen und uns einen Platz suchen. Das Kino war zu gut 3/4 voll. Verwandte, Freunde und Darsteller, sowie die Techniker/Technikerinnen waren natürlich gekommen.
Es gab ein Making Of und dann fing der Film an.
Nach den Ankündigungen des Tochter-Kindes, war ich auf das Schlimmte gefasst. So ein Jugendfilm wie die mdr-Serien im KiKa. Schlechte Schauspieler, hölzerne Sprache und alles so fern davon echt zu wirken wie es nur geht. (Ich glaube, die mdr-ler machen eine spezielle Schulung mit um so unnatürlich zu wirken. Von alleine geht das nicht. Muss doch Absicht sein.) Ich war also gewappnet.
Und dann...
Keine wilde Story, aber stimmig. Die Rollen nahm ich den handelnden Personen ab. Sie wirkten Glaubwürdig. Es war einfach gut und professionell. Nach der Aufführung, meinte das Tochter-Kind, dass auf der Leinwand -also im Kino- die Farben gestimmt hätten und auch der Sound in Ordnung gewesen sei. Als sie das vor ein paar Tagen auf dem Computer gesehen hatte, sah das alles schrecklich aus. Jetzt war es OK.
OK, dann.


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Ich bin ein enthusiastischer Misantrop und Agniologe.